Um die drei in Deutschland noch betriebenen Atomkraftwerke herrscht seit Wochen heftiger Streit. Ursprünglich sieht die Regierung die Abschaltung bis zum 31.12.2022 vor, nun hat Bundeswirtschafts- und Energieminister Robert Habeck verkündet, dass die beiden Meiler im Süden (Neckarwestheim 2, Baden-Württemberg und Isar 2, Bayern) weiter in Reserve stehen können. Die Betreiber verweisen schon vorsorglich darauf, dass Atomkraftwerke keine Reservekraftwerke sind, die bedarfsweise in und außer Betrieb gehen können. Das ist technisch praktisch nicht zu realisieren (n-tv, 05.09.2022). Die Union fordert eine generelle Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke inklusive des Kaufs neuer Brennstäbe. Oppositionschef Friedrich Merz (CDU) verwies heute auf ein düsteres Szenario, das er (im Einklang mit Fachleuten) für die kommenden Wintermonate befürchtet: Ohne Atomkraft könnten Deutschland ein oder mehrere Blackouts drohen.
Emotionaler Schlagabtausch in der Haushaltsdebatte
In der heutigen Haushaltsdebatte warfen sich Merz und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ungewöhnlich emotional gegenseitiges Versagen in der Energiepolitik vor. Während Scholz die Fehler der Merkel-Ära scharf kritisierte, die Deutschland erst in die fatale Abhängigkeit von russischem Gas getrieben hätten, warnte Merz vor aktuellen und künftigen Fehlern der Regierung in der anstehenden Krise: Sollte Deutschland aus ideologischen Gründen am Atomausstieg festhalten, drohe im kommenden Winter ein zeitweiliger Ausfall der Stromversorgung. Das Stromnetz werde dann vollkommen überlastet sein.
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Quelle: Blackout News