
Die erhöhten Energiekosten machen auch vor der Film- und Fernsehbranche nicht Halt. Deshalb fordern die Produzenten nun eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Dabei wurde der Betrag erst im vergangenen Jahr von 17,50 auf 18,36 pro Monat angehoben.
Damals gab es bereits großen Protest für diese Preiserhöhung. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten verkündete daraufhin, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk somit trotz der Corona-Krise bis zum Jahr 2024 ausreichend versorgt sei. Damals rechnete jedoch noch niemand mit dem Krieg in der Ukraine, der nun sämtliche Energiekosten in die Höhe treibt.
Die Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland hoffen auf eine kurzfristige Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Die Produzentenallianz sei auf den KEF-Vorsitzenden Martin Detzel zugegangen und hoffe auf einen Sonderbericht, berichtet die „ FAZ “ unter Berufung auf Kreise.
Erst im vergangenen Jahr stieg der Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro auf 18,36 Euro und die unabhängige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (kurz: KEF) hatte noch im Februar verkündet, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk damit trotz Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie bis 2024 ausreichend finanziert sei.
Produzentenallianz beklagt steigende Kosten und will deswegen eine höhere GEZ
Das sehen die etwa 900 Film- und Fernsehproduktionsfirmen in Deutschland offenbar anders. Nach Aussagen ihres Geschäftsführers Björn Böhning warnen sie vor ungeplanten Kosten, darunter steigende Energie- und Treibstoffpreise, Ausgaben für ressourcenschonendes Drehen sowie höhere Gagen durch zunehmenden Fachkräftemangel, berichtet die FAZ weiter.
Ob sie mit ihrem Wunsch nach einem erhöhten Rundfunkbeitrag Erfolg haben, ist indes fraglich. Eigentlich können nur die Bundesländer einen KEF-Sonderbericht in Auftrag geben. Der Rundfunkbeitrag diene zudem verfassungsrechtlich ausschließlich der bedarfsgerechten Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender und sei keine Wirtschaftsförderung, betont die FAZ und zitiert den KEF-Chef Martin Detzel, der im April sagte, das KEF-Verfahren sei „keine Wünsch-dir-was-Veranstaltung“.