
Potsdam – Strom wird immer teurer – doch die Preiserhöhungen fallen je nach Region, Anbieter und Tarif sehr unterschiedlich aus. Die Wuppertaler Stadtwerke erhöhen beispielsweise den Strompreis ab dem 1. Oktober um rund 33 Prozent. Bei der Energieversorgung Oberhausen sind die prozentualen Steigerungen für Strom und Gas fast gleich und liegen zwischen 24 und 34 Prozent.
Das Vergleichsportal Check24 hat allein für August, September und Oktober in 124 Fällen Erhöhungen der Strompreise durch Grundversorger registriert. Davon seien rund zwei Millionen Haushalte betroffen. „Im September betragen die Erhöhungen im Schnitt 47,5 Prozent“, sagte ein Sprecher.
Stadtwerke Potsdam: Billigerer Strom für Kirchenmitglieder
Nicht betroffen von den aktuellen Preisexplosionen: Christen in Potsdam – sofern sie als Kirchenmitglieder über ihre Gemeinde Strom beziehen. Denn für sie gibt es schon seit 2004 eigene Ökostrom-Tarife – dies wurde damals auf Wunsch der Kirchenmitglieder nach einer ökologischen Alternative mit den Potsdamer Stadtwerken verhandelt.
Normalkunden müssen für Ökostrom bei den Stadtwerken viel mehr berappen: 39,76 Cent pro Kilowattstunde. Immerhin: Der Grundpreis von 6,92 Euro pro Monat bleibt gleich. Besonders kurios: Laut einem Bericht der Bild-Zeitung zahlen Katholiken sogar noch weniger als Protestanten – nämlich 26,16 Cent pro Kilowattstunde. Ein Bestellformular legt das nahe.
Dagegen regt sich nun Widerstand in Form von Linken-Politiker Stefan Wollenberg, der im Aufsichtsrat der Potsdamer Stadtwerke sitzt. „Eine Bevorzugung religiöser Überzeugungen bei Strom- und Gaspreisen darf es nicht geben“, sagte er der Bild.