
Nach dem Corona-Virus und den Affenpocken breitet sich nun eine neue Erkrankung aus. Die Tomatengrippe beziehungsweise das Tomatenfieber wurde erstmals im Mai in Indien entdeckt. Es sind bereits über 82 Fälle aufgetreten. Es infizieren sich bisher jedoch nur Kinder unter fünf Jahren.
Die Betroffenen zeigen ähnliche Symptome wie bei einer Corona-Infektion. Es treten Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen, aber auch Erbrechen, Durchfall und Hautausschläge auf. Seinen Namen erhielt die Tomatengrippe, weil sich am Körper der Patientinnen und Patienten rote, schmerzhafte Bläschen bilden, die so stark wachsen, bis sie die Größe einer Tomate erreicht haben.
82 Fälle bekannt
Auch wenn ähnliche Symptome vorliegen, nehmen die Wissenschaftler an, dass das neue Virus nicht mit COVID-19 in Verbindung steht. Stattdessen könnte es eine Nachwirkung des Chikungunya- oder Dengue-Fiebers sein. Zudem könne es sich um eine neue Variante der Hand-Fuß-Mund-Krankheit handeln. Diese Infektionskrankheit betrifft hauptsächlich Kinder im Alter von einem bis fünf Jahren.
Die Tomatengrippe ist hochansteckend. Auch wenn sie nicht lebensbedrohlich ist, sollen nun weitere Ausbrücke verhindert werden. Bestätigte oder vermutete Fälle sollen deshalb schnellstmöglich isoliert werden. Das Einhalten der Hygienemaßnahmen ist auch bei der Tomatengrippe der beste Schutz.
Wie gefährlich ist die Tomatengrippe?
Junge Kinder sind besonders gefährdet, sich anzustecken. Der enge Kontakt mit anderen Kindern in der Altersgruppe begünstigt die Verbreitung des Virus. Die Infektion kann laut den Medizinern des „Lancet“-Journals bei Kindern insbesondere über das Anfassen gemeinsam genutzter Oberflächen übertragen werden. Zudem warnen sie davor, dass Kinder Spielzeug in Kindergärten und auf Spielplätzen nicht in den Mund nehmen und keine Lebensmittel mit Gleichaltrigen teilen sollten.
Als lebensbedrohlich gilt die Krankheit jedoch nicht!
Wie bei allen viralen Infektionen sind medizinische Therapien und Impfungen die vielversprechendsten Möglichkeiten, um Infektionen zu verhindern oder den Verlauf einer Infektion abzumildern. Bis jetzt fehlt es jedoch an einem wirksamen Impfstoff gegen die Tomatengrippe.
Kommt die Tomatengrippe auch nach Deutschland?
Auch wenn die Tomatengrippe wie schon andere Grippearten hoch ansteckend ist, gilt die bis jetzt nur vereinzelt auftretende Infektionskrankheit momentan als endemisch (also örtlich begrenzt auftretend).
Bislang gibt es keine gemeldeten Fälle der Tomatengrippe in Deutschland. Eine Publikation des „ The Pediatric Infectious Disease Journal“ berichtete am 19. August von zwei infizierten Kindern in Großbritannien. Die betroffenen Patienten hatten sich auf einer Reise nach Kerala im Mai mit dem Virus infiziert, sind inzwischen jedoch wieder genesen.
Was Betroffenen hilft
Aufgrund der hohen Ähnlichkeit mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sowie dem Dengue- und dem Chikungunya-Fieber empfehlen Mediziner, die Tomatengrippe ähnlich wie diese Krankheiten zu therapieren:
Patienten sollen sich fünf bis sieben Tage isolieren , da die Tomatengrippe äußerst ansteckend ist.
Um möglichst schnell zu genesen, sollen Betroffene ausreichend schlafen .
Es wird zudem e mpfohlen, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen .
Zur Behandlung der Symptome wird zudem die Einnahme von Paracetamol empfohlen.