
Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harz sind im laufenden Jahr bei Wald- und Vegetationsbränden vielerorts stark gefordert worden – und das mehr als 200 Mal. „Allein 177 Vegetationsbrände und weitere 32 Waldbrände mussten im Kreisgebiet gelöscht werden“, zitiert der Landrat eine tagesaktuelle gemeinsame Statistik von Landeszentrum Wald und Integrierter Leitstelle für
Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz des Landkreises Harz. Thomas Balcerowski dankte ausdrücklich allen ehrenamtlichen Brandschützern für ihren unverzichtbaren Dienst für die
Allgemeinheit.
Die Zahlen der amtlichen Statistik sprechen nach Worten des Landrates eine eindeutige Sprache, denn sie belegen: „Die größten Brände gab es im Nationalpark Harz am 11. August mit betroffenen zehn Hektar und zuletzt im Katastrophenfall vom 4. September mit einer betroffenen Fläche von rund 360 Hektar“, hebt Thomas Balcerowski hervor. Die Dimension der Brände im Nationalpark sind ein Beleg für die hohe Brandlast. Dort fänden im Ernstfall die Flammen im Totholz ausreichend Nahrung und gefährden im schlimmsten Fall sogar Menschenleben. Das begünstigte den Großbrand Anfang September bei Schierke, der zum ersten Katastrophenfall in der Geschichte des Landkreises Harz wurde und am Ende mit 1 800 Einsatzkräfte bis an deren Grenzen forderte.
„Totholz ist das große Problem im Nationalpark Harz“, fasst Landrat Thomas Balcerowski die Zahlen der Waldbrandsaison 2022 im Landkreis Harz zusammen. Es bilde dort die größte Gefahr und führe immer in oftmals schwerzugänglichem Gebiet zu großen Feuern, die sich nur mit erheblichem Aufwand an Einsatzkräften unter Kontrolle bringen und löschen lassen. „Deshalb ist Prävention im Nationalpark ein Gebot der Stunde. Nur so lassen sich Mensch und Natur vor weiteren großen Bränden bewahren“, unterstreicht der Landrat.
Er sieht in der Umsetzung der Ende September mit dem Land, dem Nationalpark und der Stadt Wernigerode gemeinsam vereinbarten „Wernigeröder Erklärung“ den größtmöglichen Konsens zwischen dem Naturschutz auf der einen und dem Brandschutz auf der anderen Seite.
In der Schuldfrage warnte Thomas Balcerowski vor einer Vorverurteilung der Harzer Schmalspurbahnen. „Bislang hat keines der Ermittlungsverfahren die dampflokbetriebenen Schmalspurzüge als Verursacher bestätigt“, unterstreicht der Landrat.
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