Die Bundesregierung plant im neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) ein Einbauverbot von Holzheizungen bei Neubauten. Dieses Vorhaben hat der Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen scharf kritisiert. In diesem Artikel werden die Gründe und Argumente des Verbands gegen das Einbauverbot erläutert.
Warum der Waldbauernverband das Einbauverbot kritisiert
Substanzielle Schwächung ländlicher Räume
Der Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen betont, dass gerade ländliche Räume, wo die vor Ort anfallende Holzbiomasse häufig in Holzheizungen verwendet werde, durch das Einbauverbot substanziell geschwächt werden. Diese Regionen wären gezwungen, auf teurere Heizungsalternativen zurückzugreifen, was insbesondere für Menschen mit geringerem Einkommen eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen würde.
Verkannte Rolle von Holz als erneuerbarem und CO2-neutralem Energieträger
Der Verband betont, dass die Verwendung von Holz als erneuerbarem und CO2-neutralem Energieträger völlig verkannt werde. Das Einbauverbot würde somit nicht nur den Klimaschutz beeinträchtigen, sondern auch die Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung behindern.
Abhängigkeit der Forstbetriebe von der Vermarktung von Brennholz
Der Waldbauernverband weist auch darauf hin, dass die Forstbetriebe auf die Vermarktung von Brennholz angewiesen seien, um die Wiederbewaldung der großen durch Dürre und Borkenkäferfraß geschädigten Waldflächen finanziell stemmen zu können. Das Einbauverbot würde somit nicht nur die Nutzung von Holz als erneuerbarem Energieträger einschränken, sondern auch die ökonomische Grundlage der Forstwirtschaft gefährden.
Kritik an “erheblichen Diskriminierungen” der Holzenergie bei Bestandsgebäuden
Der Entwurf für die GEG-Novelle enthält laut der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) neben dem Verbot von Holzheizungen im Neubau auch “erhebliche Diskriminierungen” der Holzenergie bei Bestandsgebäuden. Demnach müssen Holzheizungen bei Neueinbau mit einem Pufferspeicher, einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage sowie einem Staubfilter ausgestattet werden. Diese Auflagen seien teuer und machten eine Holzheizung in der Regel unattraktiv, so AGDW-Hauptgeschäftsführerin Irene Seling.