Im Versuchswald von Werner Gutbier wachsen auch andere Bäume als die Fichte, der es im Harz gar nicht gut geht.Auch im Forstministerium ist man an den Erkenntnissen aus dem Öko-Kamp interessiert.Trotzdem brauche es gesicherte Erkenntnisse aus der Wissenschaft, heißt es aus der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt.
Den Weg zu seinem Öko-Kamp in Tännichen bei Hasselfelde beherrscht Werner Gutbier im Schlaf. Vor über 30 Jahren hat er hier ein Versuchsfeld eingerichtet und Bäume gepflanzt. “Es war ja so, dass hier im Harz der größte Teil der Bäume Fichte war. Und die Fichte ist sehr anfällig für Trockenheit und dann eben Käfer. Da habe ich mir überlegt: Was könnte man denn für andere Baumarten außer der Fichte pflanzen? Das waren 80 Prozent Fichte hier. Aber wie kann man das machen? Solche Erfahrungen muss man erst sammeln.” Und solche Erfahrungen könne man nur sammeln, indem man irgendwo ein Versuchsfeld anlege, erzählt Gutbier, die verschiedenen Baumarten anpflanzt und dann beobachtet, wie sie wachsen.
Zitterpappel & Weißtanne: Alternativen zur Fichte
Trockenheit, Käfer und Sturm haben den vielen Fichten im Harz fast komplett den Garaus gemacht. Auf dem Weg zu Gutbiers Öko-Kamp kommt man an großen kahlen Flächen vorbei, hier und da steht noch ein kahler Stamm allein in der Landschaft. Wohler fühle sich zum Beispiel die Zitterpappel: “Die haben wir hier im Harz aber nur vereinzelt. Die Zitterpappel hat hier die Bodenverhältnisse und das Klima gefunden, wo sie eben gut wächst. Aber es ist auch die Weißtanne: Die ist nach der Eiszeit nicht mehr zurückgekommen. Vor 10.000 Jahren war die Eiszeit zu Ende. Die ist dann stecken geblieben im Schwarzwald oder in Thüringen, aber bis hier in den Harz ist sie nicht vorgedrungen. Und die Weißtanne, die wir hier gepflanzt haben, die hat sehr gute Wuchsergebnisse erzielt.”