Wenn am Aussichtspunkt dort etwas passiert, würde sich das Feuer durch den Wald fressen.
Doch hier hat eine Revierförsterin vor 65 Jahren einen Waldbrandriegel mithilfe von Roteichen angelegt, zeigt Bürgermeister André Salomon. Er ist 1,5 Hektar groß. Salomon erklärte: “Südlich von uns liegt ein Fichtenwald, der auf Felsen wächst, also sehr wenig Wasser bekommt. Wenn am Aussichtspunkt dort etwas passiert, würde sich das Feuer durch den Wald fressen.”.
Salomon, der auch Feuerwehrmann ist, weiß, wie verheerend Waldbrände in Fichtenwäldern wüten. Doch die Roteichen schützen den Fichtenbestand seit 65 Jahren. “Die Roteiche kommt aus Nordamerika”, erklärt Thomas Roßbach. Er leitet das Betreuungsforstamt, zu dem auch der Stadtwald von Derenburg gehört.
Laub der Roteiche ist feuerhemmend
Dicht an dicht stehen die riesigen Bäume. Unter ihnen ist es dunkel. Ähnlich wie bei Nussbäumen hat Bodenvegetation hier kaum eine Chance – weitere Pflanzen wachsen hier am Boden also kaum. Dadurch findet ein Feuer keine Nahrung.
Das Laub der Roteiche ist außerdem feuerhemmend. Dadurch wird auf natürliche Weise die Ausbreitung von Waldbränden verhindert.
Zudem hilft auch das Laub der Bäume gegen Feuer: “Das Laub der Roteiche ist außerdem feuerhemmend. Dadurch wird auf natürliche Weise die Ausbreitung von Waldbränden verhindert.”
Das liegt daran, dass die Laubblätter säurehaltig und schwer zersetzbar sind. So kann ein eventuelles Feuer ausgebremst werden. Dieses Wissen der Vorfahren ist in Jahren mit mehr Niederschlägen in Vergessenheit geraten. André Salomon ist froh über die Weitsicht der Försterin und über ihr Experiment mit dem Waldbrandriegel. Heute folgen die Förster hier ihrem Beispiel und pflanzen erneut junge Roteichenbestände an, die in 35 Jahren ihre feuerhemmende Wirkung voll entfalten.
Aktuell ist die Waldbrand-Situation in der Börde am dramatischsten: Hier gilt aktuell die Gefahrenstufe 5. In den anderen Regionen bewegt sie sich zwischen 3 und 4. Nur Stendal schafft mit der Gefahrenstufe 2 eine positive Ausnahme.
Autor: MDR Harz
Quelle: MDR Harz