Im Harz werden derzeit Waldbrandsensoren getestet. “Bei Überschreitung von Emissionsfaktoren gegenüber eines langfristig für den Sensor regionaltypisch ermittelten Basiswertes kann auf Brandereignisse zurück geschlossen werden”, erklärt der Harz-Landrat Thomas Balcerowski (CDU) bei der Bilanzpressekonferenz des Krisenstabes Wald.
Thomas Balcerowski (M), Landrat des Landkreises Harz, bei der Sitzung des Krisenstabes Wald: Wiederaufforstung wird Jahre dauern.
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Die Geräte werden derzeit um Blankenburg, Derenburg, Heimburg, Börnicke und Gernrode getestet. Der Vorteil: Sie sind vergleichsweise einfach zu installieren und überwachen die Luft rund um die Uhr. Außerdem können sie wertvolle Hinweise auf den vermutlichen Brandort geben. “Ziel ist es also, in einer ersten Versuchsphase im Harz ein erweitertes Waldbrandfrüherkennungssystem zu erproben und über den gesamten Harz zu verteilen.” Der große Praxistest im Wald läuft bis Jahresende.
Krisenstab Wald
Der Krisenstab Wald ist Ende 2020 auf Initiative von Landrat Balcerowski gegründet worden. Ziel sei, gemeinsam mit allen Interessenvertretern nach Lösungen zu suchen – etwa für die Wiederaufforstung, die Vermarktung des Holzes und den Waldbrandschutz, so der Landkreis. Beteiligt seien etwa Waldbesitzer, Behörden und Vertreter der Feuerwehr. Auch Touristiker und die Hochschule Harz sollen eingebunden werden. Gemeinsam soll ein Maßnahmenkatalog mit Aktivitäten und Forderungen erarbeitet werden.
Der Klimawandel, Schädlinge wie der Borkenkäfer und Brände hatten dem Harz in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Allein im letzten Jahr habe es über 200 Waldbrände im Harz geben, sagte Landrat Balcerowski. Ende vergangenen Jahres wurden dem Landkreis Harz von den Forstbetrieben 20.430 Hektar Kahlfläche gemeldet. Ein Jahr zuvor waren es noch 19.777 Hektar. Man renne dem Waldverlust hinterher, so Landrat Balcerowski. “Obwohl 1.592 Hektar im Jahr 2022 neu aufgeforstet wurden, nahm die Kahlfläche im selben Zeitraum um 2.245 Hektar zu.”