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Das Mietshaus ist ein echter Hingucker. In Nordhausens Stolberger Straße bleiben Fußgänger stehen und Autofahrer lehnen sich über das Lenkrad, um einen Blick nach oben zu erhaschen. Dort oben hängt nicht nur das riesige Logo von „WBGreen One„, sondern auch mehrere, große Grünstreifen.
Das Gebäude mit der bepflanzten Außenfassade ist ein ökologisches Vorzeigeprojekt der Wohnungsbaugenossenschaft Südharz (WBG). Das Wohnungsunternehmen will grüner werden, deshalb entstand die Idee für eine Grünfassade, sagt Projektmanager Mario Vopel.
Für 5,4 Millionen Euro entstand ein sozialer Wohnungsbau, auf dessen Wänden 225 Quadratmeter mit Pflanzen bedeckt sind. Rund 1,6 Millionen kommen vom Land Thüringen. Die 14 Wohnungen sind bereits vermietet. Doch was nutzt diese Investition?
Die Vorteile der Grünfassade
Der grüne Teppich soll laut WBG eine halbe Tonne des klimafeindlichen CO2s im Jahr binden. Gleichzeitig entsteht durch die Pflanzen Sauerstoff, wo sonst nur Dämmplatten und Putz Platz hätten.
Die Mieter des WBGreenOne können sich über drei Grad Celsius kühlere Räume freuen als in anderen Gebäuden. Die Pflanzen sollen die Sonnenstrahlen abfangen und das Aufheizen der Wände verhindern. Das soll den Einsatz von energieintensiven Klimaanlagen zumindest reduzieren.
Die Grünstreifen sorgen auch für mehr Ruhe. Die diffuse Oberfläche des vertikalen Blätterdachs bricht den Schall des Straßenlärms. Projektleiter Mario Vopel spricht von einer Lärmreduzierung um sechs Dezibel.
Wie WBGreenOne funktioniert
Die Pflanzen wachsen in besonderen Behältern mit Substrat. Im Innenhof sammelt eine Zisterne Regenwasser, welches in den Hausanschlussraum im Keller geleitet wird. Dort werden dem Regenwasser spezielle Nährlösungen zugeführt. Über Leitungen wird das Wasser zur Außenwand gepumpt und damit die Pflanzen tröpfchenweise versorgt. An den Pflanzen sind Sensoren angebracht, welche registrieren, ob ausreichend Wasser bei den Wurzeln ankommt.
Bleibt das Gebäude ein Vorzeigeprojekt?
Auf WBGreenOne könnten auch Two und Three folgen. Doch die Baubranche leidet, wie der Rest des Landes, unter der Inflation.
Derzeit sind weitere Neubauten in Nordhausen wirtschaftlich nicht planbar.
„Aufgrund der aktuellen Situation bei den Baupreisen wird das leider die letzte große Einweihung, die wir feiern können. Derzeit sind weitere Neubauten in Nordhausen wirtschaftlich nicht planbar“, resümiert WBG-Vorstand Sven Dörmann im Gespräch mit MDR THÜRINGEN.
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Autor: MDR Harz
Quelle: MDR Harz