Eine rund 5.000 Jahre alte Totenhütte, die bei Halberstadt entdeckt wurde, ist ein Familiengrab. “Das ist eine Kollektivbestattung der Bernburger Kultur, hier wurde die ganze Siedlungsgemeinschaft niedergelegt”, sagte die Archäologin und Projektleiterin Susanne Friederich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. “Bereits jetzt ist erkennbar, dass die Gesamtzahl der Toten auf jeden Fall im zweistelligen Bereich liegt.” Die Ausgrabungen fanden im Vorfeld des Baus eines Logistikzentrums von Daimler-Truck statt.
Bereits vor der Öffnung wurden kleine Sichtfenster im Bereich der Totenhütte angelegt. Erkennbar sei, dass die Toten nicht mehr alle im natürlichen Verband liegen. “Sie wurden im Verlauf späterer Bestattungszeremonien weiter an den Rand der Totenhütte geschoben”, sagte Friederich.
DNA-Analyse soll bei Erforschung helfen
Für die Archäologen stellt sich nun die Frage: Wie sind diese Menschen miteinander verwandt? Dank der Fortschritte in der DNA-Analyse sei es möglich, die einzelnen Generationen genau zu bestimmen. Biochemische Untersuchungen könnten Aufschluss über Ernährung, sozialen Status und Herkunft geben. “Damit erhält die Archäologie eine Momentaufnahme, wie damals gelebt und bestattet wurde”, sagt die Archäologin.