Halberstadt sei vielleicht nicht das richtige Pflaster für so ein Café, sagt Ladeninhaber Balster, es hätte zwar Anfragen gegeben, jedoch nicht so, dass es sich durchgesätzt hätte, um es wieder richtig in Gang zu bringen. Deswegen hat er die Räume nun für die Kunst zur Verfügung gestellt – die sich in die abgebrochenen Strukturen bestens einfügt, findet Leukefeld.
Das Material im Fokus
Gerade weil man auf die offengelegten Baustoffe wie Tapeten oder Fliesen schaut, gibt es einen spannenden Zusammenhang zum diesjährigen Thema der Biennale “Material turn”. Denn auch in den Kunstwerken geht es um die Verwandlung von Material.
Eindrücklich zeigt das die Arbeit von Nadine Adams, das auf merkwürdige Weise an Glasmalerei erinnert. Leukefeld beschreibt “Was wir hier sehen ist, sind etwa 30×30 Zentimeter große Flächen, die Collagen sind aus verschiedensten Verpackungsmaterialien. Und die sind in einem großen rechteckigen Rahmen angeordnet, hängen gegen die Fensterfront, so dass auch das Licht durchscheint. Aber es geht natürlich auch um die Materialität selbst: das Bewusstsein der heutigen Zeit, die Müllberge.”
Umweltverschmutzung als Thema einer Rauminstallation
Ebenfalls um Umweltverschmutzung geht es in der Arbeit des Wernigeröder Künstlers Stefan Klaube. Seine Rauminstallation nennt er Öl, das er als Rohstoff für unendlich viele, auch überflüssige Produkte thematisiert. Klaube bemerkt “dieser Überfluss wird in diesen kleinen Raum zelebriert mit einzelnen Objekten. Es sind simple Materialien verwendet: Folien, Fliesen, weggeschmissene Artikel, Müllsäcke. Ich habe daraus was Neues entwickelt. Und man soll sich bewusst machen, diese Produkte besser zu schätzen.”
Autor: MDR Harz
Quelle: MDR Harz