Sachsen-Anhalt selbst betreibt zwar gleich zwei moderne Polizeihubschrauber, die auch beim Löschen helfen könnten. Könnten. Denn ehe einer der beiden Helikopter seine Motoren starten kann, müssen die Einsatzleiter der Feuerwehr einen gefühlten Spießrutenlauf durch die Tiefen des Verwaltungsrechts nehmen. Nur damit am Ende das Lagezentrum der Polizei feststellt, dass der diensthabende Pilot gar nicht für Löschflüge ausgebildet ist oder der Helikopter anderweitig benötigt wird. Beide Fälle hat es in der Vergangenheit so gegeben.
Zuverlässige Luftunterstützung? Nicht in Sachsen-Anhalt.
Deshalb fordern die Feuerwehren schnellere und vor allem zuverlässigere Luftunterstützung. Das Innenministerium will davon aber offensichtlich nichts wissen. Zum einen, weil ja auch andere Helikopter für Löscheinsätze herangezogen werden können. Zum anderen, weil sich die Kommunen bitteschön selbst um die Ausstattung der Feuerwehren kümmern sollen. Das mag formaljuristisch korrekt sein, seiner Verantwortung als oberste Katastrophenschutzbehörde des Landes wird das Innenministerium damit aber nicht gerecht.
Denn was das Innenministerium konkret sagt, ist nie und nimmer zu realisieren: Die Landkreise sollen sich quasi selbst um die Anschaffung von Löschflugzeugen oder Löschhelikoptern kümmern. Angesichts der klammen Haushaltslage der Kommunen, der teuren Anschaffung der Technik und der anspruchsvollen Ausbildung der Besatzungen ist das natürlich utopisch. So etwas geht also nur mit erheblicher Unterstützung des Landes. Angesichts der sich rasant verändernden klimatischen Bedingungen im Land ist es also höchste Zeit für das Innenministerium, sich nun endlich aus der Deckung des Brandschutzgesetzes zu begeben.
Innenministerium setzt weiter auf die Waldbrandbekämpfung vom Boden aus
Dabei muss Sachsen-Anhalt nicht einmal selbst eine eigene Löschflotte aufbauen. Viel zielführender ist ohnehin eine länderübergreifende Lösung. Anbieten würde sich eine gemeinsame Initiative mit Brandenburg oder Thüringen. Auch mit Niedersachsen ist eine Zusammenarbeit denkbar, schließlich gibt es schon seit Jahren eine Kooperation mit dem Feuerwehr-Flugdienst des Landesfeuerwehrverbands, die in der Waldbrandsaison auch den Harz vom Himmel aus überwachen.
Autor: MDR Harz
Quelle: MDR Harz