Beim Kampf gegen den Großbrand am Königsberg setzt der Landkreis Harz heute große Hoffnungen auf die Hilfe aus der Luft. „Erstmals wird dabei die EU-Unterstützung wirksam“, ist Harzkreis Landrat Thomas Balcerowski stolz.
Zwei italienische Löschflugzeuge sollen zwölf Stunden lang das Feuer aus der Luft bekämpfen. Das Wasser nehmen die Canadir aus dem Concordiasee bei Nachterstedt auf. Für Beladung, Flug und Abwurf sind 15 bis 20 Minuten geplant. Das Fassungsvermögen liegt bei 6 000 Litern. Um 7.30 Uhr fand die Lagebesprechung für die Luftbrandbekämpfung statt. „Das Air Operations Support Team hat die Arbeit aufgenommen und koordiniert die Luftfahrzeuge“, erklärt Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse, der den Einsatz leitet.
Die Besatzungen der beiden Löschflugzeuge aus Italien wurden aus Braunschweig heraus per Videokonferenz mit der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Harz verbunden und die taktischen Maßnahmen abgestimmt. Zur Stunde beginnen die Luftoperationen der Löschflugzeuge und Hubschrauber. „Dazu müssen die Zeitfenster der Wasserabwürfe koordiniert werden, so dass eine zweite technische Einsatzleitung aus Goslar die Leitung des provisorischen Flugplatzes für die Hubschrauber in Elend eingerichtet hat.“
Die Bundespolizei und Bundeswehr unterstützen mit mobilen Tankstellen die Kraftstoffbetankung der Luftfahrzeuge. Die Feuerwehr Braunschweig und der Flughafen Braunschweig unterstützen die Sicherung und Betankung der Löschflugzeuge.
Insgesamt werden die rund 190 Bodenlöschkräfte heute von zwei Super Puma privater Anbieter, einem Super Puma und EC 155 der Bundespolizei, einem NH 90 der Bundeswehr und ab Mittag noch mit einem CH 53 der Bundeswehr unterstützt. Außerdem fliegt ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei Sachsen-Anhalt am Brandgebiet. Die Hubschrauber holen das Wasser aus der Okertalsperre sowie aus einem Reservebecken am Wurmberg.
Das Feuer ist aktuell noch nicht unter Kontrolle. In der Nacht hat sich das Feuer nicht weiter ausgebreitet, so dass wir weiter von 150 ha ausgehen. In der Nacht hatte sich allerdings das Feuer im Moor ausgedehnt. Wir werden versuchen das Feuer zu fixieren” sagt Lohse. Darum sei heute der Angriff aus der Luft angesagt.