Stadtplanerin Sophia Dombrowski unterstreicht die Bedeutung des Lagers: “Für die Sanierung ist es superwichtig, solche historischen Bauteile zu haben”, erklärt sie. “Wenn wir uns jetzt mal einen Raum vorstellen, den wir komplett neu auskleiden von innen, vielleicht auch schön mit alten Lehmputzen arbeiten. Und ich habe dann die Chance, im Innenraum überall originale barocke Türen – vielleicht nicht aus dem Haus, aber aus dem Nachbarhaus, die hier eingelagert sind – dann auch wiedereinzusetzen, um diesen Charakter wiederherzustellen.” Dafür sei es “total toll, dass wir das Lager haben und dass es das leisten kann.”
Kein Fachwerkhaus ohne Schattenseite
Doch trotz der Vorteile steckt hinter der jetzt schönen Fassade eine Riesenmenge Arbeit, wie Antje Walliser berichtet. Das sei das Geheimnis alter Häuser, sagt sie. “Dass du an dem einen Ende fertig bist und ich dir dann hier schon wieder zehn Sachen sagen kann, die man wieder machen muss.” Dann fange man einfach wieder von vorn an und so ziehe sich der Kreis.
Das ist nämlich genau das Geheimnis an alten Häusern. Dass du an dem einen Ende fertig bist und ich dir dann hier schon wieder zehn Sachen sagen kann, die man wieder machen muss.
Motivationstiefs lassen sich bei der langen Zeit von fast zehn Jahren Baustelle kaum vermeiden. Die körperliche Arbeit auf einer so großen Fläche ermüdet. Jede Arbeit erstreckt sich nicht nur auf eine, sondern auf Dutzende Wände und Böden. Eine Anstrengung, die die beiden nicht eingeplant hatten, waren auch die Vorarbeiten. Allein den Bauschutt aus dem Fachwerkhof zu entfernen, war eine große Hürde, die Entsorgung teuer. Nicht nur die Sanierung, auch der Weg zur Sanierung war also ein langer Prozess.
Ausgleich auf dem Wasser
Wenn die Arbeit und Anstrengung mal zu viel werden, dann geht es für die beiden raus aufs Wasser. Stand Up-Paddeln und Kiten als optimaler Ausgleich zum Alltag auf der Baustelle. Das ist auch ihr Geheimnis, um dran zu bleiben. Denn so ein großes Projekt zieht viel Energie, da braucht man einen Fluchtort um die Batterien wieder aufzuladen.
Doch ein Ende ist in Sicht: 2023 soll ihr Traumhaus endlich fertig sein und dann heißt es: Leben in der Fachwerkidylle.
Einladung zur Preview in Quedlinburg
Die Reportage “Quedlinburg – Wunderbar verwandelt” hat der MDR vor der Ausstrahlung im Fernsehen vor Ort in der Welterbestadt gezeigt. Zu der Preview am 31. August 2022 ab 18 Uhr waren alle Interessierten herzlich in die Kulturkirche St. Blasii (Blasiistr. 6, Quedlinburg) eingeladen.
Autor: MDR Harz
Quelle: MDR Harz