Das Kloster Michaelstein bei Blankenburg ist ein ruhiger Ort. Wer sich zurückziehen will, ist hier richtig. Das passt, sagten sich die Organisatoren und legten den Rückkehrertag des Landkreises Harz genau dorthin.
Es gibt genug Platz, ringsherum eine schöne Gegend und vom Kloster sind es nur zwei Minuten Autofahrt bis zur A 36. Laut Navi 36 Minuten bis Goslar, dort gilt “Westtarif”. Auch nach Braunschweig oder Wolfsburg fahren Harzerinnen und Harzer gern für mehr Lohn. Das ist schon die erste Erklärung für den Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel im Landkreis Harz. Landrat Thomas Balcerowski (CDU) sagt: “Sie können eigentlich im Landkreis Harz alles werden. Jeder sucht.” Deshalb zeigt auch Balcerowski im Kloster Michaelstein Flagge. Und wirbt um Rückkehrer auch für die eigene Verwaltung. An deren Stand gibt’s übrigens kleine Notizblöcke mit Blumensamen.
Sie können eigentlich im Landkreis Harz alles werden. Jeder sucht.
Thomas Balcerowski (CDU)
Landrat im Landkreis Harz
10.000 Euro Wechselprämie funktionieren nicht
Einer der 39 Aussteller ist die Umwelttechnik und Wasserbau GmbH (U&W). Die Firma hat ihren Sitz in Blankenburg. Das Spezialunternehmen hat das Wehr der Selke in Gatersleben gebaut, die Schierker Feuerstein Arena, die Teufelsbachbrücke gleich im Wald beim Kloster. “Keine Null Acht fuffzehn Projekte”, betont Geschäftsführer Jörn Frankenfeld. Bauleitern versprach U&W im Herbst 10.000 Euro Wechselprämie, das große gelbe Plakat stand direkt an der A 36. Gemeldet hat sich kein Einziger.
Die neue Kampagne setzt auf Work-Life-Balance. Geschäftsführer Frankenfeld listet auf, was künftige Bauleiter erwarten können: “Gewinnbeteiligung, individuelle Arbeitszeiten und Unterstützung bei den Kita-Gebühren”, er zielt also direkt auf junge Familien. Das zieht, Frankenfeld wird an diesem Tag oft angesprochen, verteilt Visitenkarten und Werbemappen.