Die Einwohner von Rübeland haben ihr Freibad “Bodeperle” bereits mehrfach vor der Schließung gerettet. Doch wieder einmal gibt es große Schwierigkeiten.Grund sind die gestiegenen Kosten. Besonders die Rettungsschwimmer sind auf einmal kaum mehr zu bezahlen.Viele Schwimmbäder in Sachsen-Anhalt haben die gleichen Probleme. Sie alle ringen um Lösungen.
Rübeland im Harz ist vor allem bekannt für seine Tropfsteinhöhlen, und auch für die ganz in der Nähe liegende Rappbodetalsperre mit ihren Attraktionen. Doch Rübeland hat auch ein in der Region bekanntes sehr schönes Freibad mit Namen “Bodeperle”. Wegen dieses Bades hatten die Rübeländer im Jahr 1995 für landesweite Schlagzeilen gesorgt. Damals sollte das Freibad geschlossen werden. Zu teuer sei eine Sanierung, hieß es. In einem Bürgerentscheid entschieden sich die Einwohner dann für das Bad, und damit bewusst gegen schnelle Straßensanierungen und andere damals dringend nötige Investitionen.
Die Rübeländer setzen sich seit Jahren für ihre “Bodeperle” ein.
Bildrechte: MDR/Carsten Reuß
Als dann im Jahr 2014 die Stadt Oberharz am Brocken, zu der Rübeland inzwischen gehörte, in finanzielle Schieflage geriet, und die Landesregierung verfügte, die Stadt müsse sämtliche Bäder abgeben oder schließen, entschieden sich die Einwohner erneut für ihr Bad. Sie gründeten einen Förderverein, der es seitdem betreibt.
Um ihr Bad zu erhalten, fassen viele Ehrenamtliche selbst mit an.
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Ehrenamtlicher Einsatz könnte nicht ausreichen
Jahr für Jahr wird in Arbeitseinsätzen im Frühjahr das Bad für die Saison schick gemacht. Auch jetzt ist es wieder soweit. Ein Dutzend Mitglieder des Fördervereins “Freibad Rübeland e.V.” sind an diesem Mittwochnachmittag gekommen. Sie bearbeiten den Rasen, harken und fegen. Harald Hille ackert mit einem Vertikutierer auf der Liegewiese. Er tue das, weil es ihm Spaß mache, weil er gebürtiger Rübeländer sei und gern schwimmen gehe, erklärt er. “Ein solches Bad muss man suchen im Harz”, findet er.